Oliver Päßler

04.12.2014

Amerikanische Reisetagebücher < back

Berlin, Anfang Dezember 2014. In der Staatsbibliothek wird der Öffentlichkeit einer der spektakulärsten Literaturankäufe in der bundesdeutschen Geschichte präsentiert: Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher. Was der visionäre Naturforscher während seiner Amerika-Reise von 1799 bis 1804 an Entdeckungen und Untersuchungen aufzeichnete, begeistert Wissenschaftler in aller Welt. Rund viertausend Seiten umfasst dieses erst gegen Ende seines Lebens in Schweinsleder gebundene Manuskript. Die neun großformatigen Bücher gelten als Dokumente von Weltrang, erzählen sie doch nicht nur von einer abenteuerlichen Forschungsreise, sondern auch von der zweiten, wissenschaftlichen Entdeckung Amerikas. 

Meine Filmidee will sich Humboldts Reisetagebüchern auf spannende Weise annähern, indem sie drei Ebenen der Bewegung miteinander verschränkt: Humboldts Reise durch die Tropen, die Reise der Tagebücher bis zu ihrem Ankauf und die Reise zu Humboldts Notationen im Sinne ihrer wissenschaftlichen Erforschung.

Die Odyssee der Bücher wird über prominente Interviewpartner und Begegnungen an besonderen Orten erzählt. Zum Beispiel treffen wir Ulrich von Heinz, einen Nachfahre von Humboldt, im Tegeler Schloss. Die Erforschung der Bücher verfolgen wir im Detail an der Universität Potsdam und an der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Den Originalen wird hierbei mit originellen Forschungsmethoden begegnet. Footagematerial, das aus dokumentarischen und inszenierten Filmaufnahmen der zahlreichen Nachreisen von Humboldts Amerikatour stammt, füllt die Schriften schließlich mit Leben, Naturaufnahmen und visuellen Assoziationen.